Wildnisforschung für den Wald der Zukunft

Potsdam, 8. Juni 2020

Auch ein Insektenmonitoring findet im Rahmen des Forschungsprojektes PYROPHOB auf den Waldbrandflächen statt. Foto: Dr. Tilo Geisel

Neues Modellprojekt PYROPHOB startet mit Stiftung und renommierten Forschungspartnern – Waldklimafonds fördert Forschungen über fünf Jahre

Luckenwalde/Jüterbog/Treuenbrietzen, 08.06.2020. Wie sich Wälder in Zeiten des Klimawandels entwickeln und Hitzeperioden, Dürre und Brände überstehen können, untersucht das neu gestartete Forschungsprojekt PYROPHOB im Süden Brandenburgs. Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg ist mit renommierten Forschungspartnern beteiligt und bringt Waldbrandflächen im Wildnisgebiet bei Jüterbog als wertvolle Vergleichsflächen ein.

Wie die Natur auf die Großbrände reagiert und wie sich Wälder perspektivisch an Herausforderungen des Klimawandels anpassen, untersucht die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg seit Mai gemeinsam mit renommierten Forschungseinrichtungen im Rahmen des neuen großen Verbundvorhabens PYROPHOB. „Die Wildnisgebiete der Stiftung bieten optimale Bedingungen, sich natürlich entwickelnde Wälder im Kontext des Klimawandels zu erforschen und dienen als wertvolle Vergleichsflächen. Nur in Wildnisgebieten kann untersucht werden, wie die natürliche Wiederbewaldung auch auf großen Flächen ohne Eingriff des Menschen abläuft.“, sagt Dr. Andreas Meißner, Geschäftsführer der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg.
 

PYROPHOB wird als ausgewähltes Modellprojekt über eine Laufzeit von 5 Jahren mit Mitteln des Waldklimafonds gefördert. Zu den Forschungspartnern der Stiftung gehören die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die Universität Potsdam, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus‐Senftenberg, das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde, das Johann Heinrich von Thünen‐Institut, das Senckenberg Deutsche Entomologische Institut sowie die Naturwald Akademie.

Der Begriff „pyrophob“ ist aus dem Altgriechischen entlehnt und bedeutet in etwa „Feuer meidend“. Es geht darum, herauszufinden, welche Waldgemeinschaften die Entstehung und Ausbreitung von Feuern vermeiden helfen bzw. besonders widerstandsfähig gegen Hitze, Trockenheit und Brände sind, um daraus auch Empfehlungen für Politik und Wirtschaft abzuleiten. Dies betrifft nicht nur spezielle Baumarten sondern ganzheitlich betrachtet auch Aspekte wie Bodenleben, Wasserhaushalt, natürliche Wiederbewaldung und das Zusammenspiel verschiedener Tier- und Pflanzenarten.

Das Vorhaben schafft dadurch Zukunftsperspektiven und legt einen wichtigen Grundstein für die langfristige wissenschaftliche Erforschung, Lehre und Bildung zum Thema Waldbrand- und Feuerökologie in Deutschland.