Junge Pappeln wachsen kurz nach Waldbrand nach

Dietrich Henke ist Förster des Jahres 2022

Einen viel beachteten Neustart wagte Henke, nachdem ein verheerender Waldbrand 2018 rund 135 Hektar seines Reviers geschädigt hatte. Für ihn war klar: Naturnaher Waldumbau und kleinräumig strukturierte Bestände bieten bessere Antworten auf Klimastress, Schädlings- und Feuerkalamitäten als eine monotone Bestockung mit Kiefern. Gemäß seinem Credo „Holz tut dem Wald gut, lebendig oder tot.“ ließ er verkohlte Stämme stehen. Die spendeten Schatten, bremsten den Wind, hielten Humus und Feuchtigkeit in der Fläche und dämmten Landreitgras ein. Henke reicherte den verbrannten Boden mit Laub an, säte Eicheln, auf anderen Flächen pflanzte er weitere Baumarten. So trug er dazu bei, eine spannende Forschungskulisse zu schaffen und ermöglichte acht Institutionen, auf den früheren Treuenbrietzener Stadtwaldflächen für den Wald von zu morgen forschen. Zitterpappeln, Birken und Weiden fanden sich rasch von selbst ein, imposant wuchs das Pioniergrün in die Höhe. Grün ist die Hoffnung - auch nach dem zweiten Brand im Juni 2022. Schon wenige Wochen danach treiben zaghaft erste Pappeln zwischen verkohlten Stümpfen aus. Holz tut dem Wald eben gut, lebendig oder tot. Danke, Dietrich Henke, für die Weitsicht.

Foto (© Jeanette Blumröder)