Hilfreiche Holzkäfer auf Waldbrandflächen
Die Holzkäferfauna wird vom Büro Umland im Auftrag der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde untersucht.
Totholzkäfer sind für den Wald unverzichtbar. Pionierinsekten wie Borken-, Bock- oder Prachtkäfer besiedeln den frisch abgestorbenen Holzkörper und lösen Teile der Rinde ab. Die Larven zerkleinern das Holz und erhöhen so die Angriffsfläche für viele holzabbauende Pilze und Bakterien. Nagelöcher und Larvengänge erhöhen die Feuchtigkeit und Sauerstoffzufuhr im Holzinnern, das beschleunigt den Holzabbau. Ohne die Käfer würde dieser Abbau viel länger dauern. Die Fraßgänge im Totholz sind außerdem Lebensraum für weitere Insekten wie Wildbienen und Schlupfwespen.
Auf den PYROHOB-Flächen zeigt sich folgendes Bild:
Kiefern-Waldbrandflächen, auf denen abgestorbene Bäume ganz oder teilweise auf der Fläche belassen wurden, bieten aufgrund des umfangreichen Totholzangebotes und eines wärmebegünstigten Kleinklimas sehr hochwertige Lebensräume für eine arten- und individuenreiche Totholzkäferfauna.
Es konnten verschiedene in Brandenburg und deutschlandweit als sehr selten oder gefährdet eingestufte Käferarten, u. a. auch eng an Waldbrände angepasste Arten, wie z. B. der Schwarze Kiefernprachtkäfer (Melanophila acuminata), nachgewiesen werden.
Auch als „Forstschädlinge“ eingestufte Arten, wie verschiedene Borken- und Prachtkäfer, entwickeln sich teilweise in höheren Individuenzahlen in den abgestorbenen Kiefern auf Waldbrandflächen. Durch die Käfer wurden aber keine Schädigungen in direkt angrenzenden, nicht vom Waldbrand betroffenen Kiefernforsten festgestellt.
Waldbrandflächen, auf denen die toten Bäume vollständig beräumt wurden, bieten nur für ein eingeschränktes Artenspektrum geeignete Lebensbedingungen, insbesondere für Holzkäfer, die sich in Wurzelstubben entwickeln.
Die Bildergalerie zeigt typische Arten: